"Mein Steckenpferd"

Sammlung Beger
Zauberhafte Figuren von Wendt & Kühn

Sonderausstellung
7. Dezember 2023 bis 7. April 2024

Premiere für das neue Ausstellungsformat "Mein Steckenpferd".
An dieser Stelle werden in loser Folge besondere Privatsammlungen vorgestellt.

Den Anfang macht die Sammlung Beger:

Die Leidenschaft von Mathias Beger (geb. 1968) gilt den Figuren aus der Manufaktur Wendt & Kühn in Grünhainichen. Ende der 1980er Jahre erhielt Mathias Beger seinen ersten Engel (mit Geige) geschenkt. Bei seinem Onkel hatte er viele Jahre zuvor zum ersten Mal die Grünhainichener Engel gesehen. Auf einer Kommode stand eine große Wolke mit Figuren, die schon lange im Familienbesitz waren und auch die Bombennächte 1945 überstanden hatten. Mathias Beger war sofort von der Anmut und dem Zauber dieser Figuren gefangen. Einige davon fanden später ihren Platz in seiner Sammlung.

Die Sammelleidenschaft wuchs schnell, das Engelorchester vergrößerte sich in kurzer Zeit. Mittlerweile gehören mehr als 1.000 Figuren zu seiner Sammlung. Auf einem Flohmarkt entdeckte der Sammler eine Figur, die er dem Sortiment von Wendt & Kühn nicht zuordnen konnte, und er fand heraus, dass die Manufaktur auch Auftragsarbeiten produziert hatte, in diesem Fall für die Wanderer Werke. Schnell war auch hier des Sammlers Jagdinstinkt geweckt. Figuren für die Brotunion, die Krauss-Werke und andere Raritäten stehen jetzt auch in Mathias Begers »Musterschrank«.

Darüber hinaus interessieren Mathias Beger auch Geschichten in direktem oder auch indirektem Zusammenhang zu den Figuren - und so eröffnet sich ein erweitertes Sammlungsfeld. Reklameanzeigen, Ansichtskarten, Druckerzeugnisse und vieles mehr mit Motiven aus dem Figurenschatz, sogar vier Spielfilme, in denen die Figuren zu sehen sind, gehören zur Sammlung. Für seine kleinen Freunde arrangiert und baut Mathias Beger auch Kulissen und Bühnen. Begonnen hat er mit einem Zwergenhaus für die Heinzelmännchen. Mittlerweile gibt es auch einen Weihnachtsmarkt, ein Klassenzimmer, den Altar der Grünhainichener Kirche und viele weitere Arrangements - die Kreativität kennt keine Grenzen. Sogar den Stammsitz der Firma, das Grünhainichener Fachwerkhaus von Wendt & Kühn, hat Mathias Beger für seine Sammlung nachgebaut.

1915 wurde die Firma »Wendt & Kühn« in Grünhainichen gegründet. Zu den ersten Kunsthandwerkserzeugnissen gehörten Lichterengel, Truhen, gedrechselte Dosen und Leuchter. 1923 entwarf die Firmeninhaberin Grete Wendt die ersten drei Grünhainichener Engel mit Fackel, mit Flöte und mit Geige. Diese Designklassiker haben grüne Flügel mit elf weißen Punkten darauf. Die meisten der Elfpunkteengel spielen ein Instrument. Mittlerweile kann man mit den Engelmusikanten auf Engelbergen riesige Orchester zusammensetzen. 1937 wurde Wendt & Kühn auf der Pariser Weltausstellung für den Engelberg mit Madonna mit dem Grand Prix und einer Goldmedaille ausgezeichnet. Seit 1924 gehören auch Blumenkinder zum Sortiment, Margaritenengel mit den verschiedensten Accessoires kamen ab 1925 ins Portfolio. Aber auch Wanduhren, Spieldosen, Raritäten und viele weitere Figuren und Objekte lassen die Sammlerherzen höherschlagen. www.wendt-kuehn.de